Nachdem es mir im Oktober so gut gefallen hat und die Rostocker Guzzisti jetzt im Mai wieder eingeladen haben, mache ich mich natürlich auf den Weg gen Nordosten. Canta, dem ich im letzten Jahr so begeistert von dem Treffen erzählt habe, hatte schon angedroht, dass er mitkommen würde und so treffen wir uns am Donnerstag nach seinem Feierabend in Köln an einer Autobahnauffahrt.
Wir wollen ein bisschen Strecke machen und fahren deshalb über die A1 und A44, um Paderborn herum bis Bad Meinberg. Schade, dass es schon relativ spät ist, sonst hätten wir noch die Externsteine besuchen können. Die Unterkunft im sehr günstigen und familiär geführten Hotel Lammerts hat Canta online reserviert. Einfache Zimmer, sauber, gute Betten (für Cantas Geschmack zu weich), Dusche. Gleich um die Ecke ist das Griechische Restaurant Alexander der Große, wo wir gut und günstig essen.
Freitag der 13te Mai 2022
Der Tag beginnt mit einem anständigen Frühstück – was will man mehr. Die Inhaberin des Hotels ist so nett und macht vor der Abfahrt noch ein Erinnerungsfoto von uns und den Moppeds.
Nach einem extrem teuren Tankstopp im Ort (am Abend vorher war der Sprit noch viel günstiger) gibt die Calimoto-App den „kurvenreich“ Weg vor. Ich fahre vorweg, aber nach einger Zeit tauschen wir die Positionen – meine Jackal ist eben doch im Anzug ein bisschen lahmer als Cantas Stelvio und er soll ja auch ein bisschen Spaß auf der Tour haben … Naturgemäß nehmen die Kurven ab, je weiter wir uns unserem Ziel, dem Falkencamp in Pepelow, nähern. Macht nichts, statt Kurven gibt es viel schöne Landschaft.
Dieses Jahr mache ich mich alleine auf zum Pfälzer Guzzi-Treffen.
Der Treffpunkt ist wie immer der Sportplatz und das Vereinsheim des SV Vorderweidenthal wo es sich sehr komfortabel feiern lässt, der Service der Pfälzer Guzzifreunde ist wie immer perfekt, das Essen lecker und die sanitären Einrichtungen top.
Ich bin nach meinen Erfahrungen vom Vorjahr sehr vorsichtig und trinke statt „Schoppe“ (Weißweinschorle) lieber nur Bier, damit kann ich besser umgehen …
Zusammen mit Herbert und Oli von der „Neandertaler Kuhle Wampe“ habe ich einen Abstecher zum Braunkohle-Tagebau von RWE gemacht.
In der Garage noch ein gelbes Kreuz des Widerstands mit Isolierband auf die Seitendeckel geklebt und dann geht’s ab zum Treffpunkt an der Fähre in Zons am Rhein.
Erstes Ziel ist das Camp der „Ende Gelände“-Gleisblockierer, die Verhindern, dass Züge mit der Kohle zu den CO²-Schleudern der RWE gelangen. (Übrigens: Auch das giftige Quecksilber wird durch die Kohlekraftwerke schön in die Umwelt geblasen1))
Hut ab vor den jungen Menschen, die bei brütender Hitze auf den Gleisen ausharren, während wir (nachdem wir wenigstens beim Abspannen eines kleinen Schutzdaches helfen konnten) bei Kaffe und Kuchen im Rosengart-Automuseum das Kraftwerk aus der Ferne betrachten.
Schließlich fahren wir weiter zur „offiziellen“ Kundgebung nach Keyenberg. Herbert ist Weltmeister im Umfahren von Straßensperren und so landen wir direkt im Zentrum des Geschehens.
Wenn man die vielen engagierten Menschen sieht, die sich für Klimaschutz engagieren, schöpft man wieder etwas Hoffnung …
Auf der Rückfahrt mit der Jackal von Leutesdorf am Rhein, wo ich eine Fotoausstellung von Harald Stoffels besucht habe, kam ich durch Schuld. Der dortige Traktorclub hatte gerade Treffen und ich konnte jede Menge schöner, alter Trecker bewundern.