Ich musste lange auf die Lieferung der Koffer von MyTech warten, weil der italienische Hersteller Zuliefererprobleme hatte. Es sollten aber unbedingt die schwarzen mit den roten Ecken sein …
Thomas, ein sehr freundlicher und engagierter Mitarbeiter von Moko, dem deutsche Importeur, hatte mir aber angeboten, bis dahin mit grauen Koffern zu fahren oder Soft X Seitentaschen auszuprobieren. Aber so dringend war es denn bei mir nicht, also habe ich drauf verzichtet.
Freitag kam die V85 TT aus der 10000er Inspektion, der Paketbote brachte mir die die großen Kartons – so konnte ich die Koffer sofort anbauen. (Obacht: Die beiden Schrauben für den Kofferhalter links unten sind länger als die anderen!)
Das Warten hat sich gelohnt, die Teile sehen richtig geil aus!
Ich hatte wenig Zeit und Lust mich um das Mopped-Blog zu kümmern (und ja – es heißt „das“ Blog, abgeleitet von Web-Log(buch)).
Deshalb erst jetzt ein paar Eindrücke vom Guzzi-Treffen bei den phantastischen Gastgebern, den „Saale-Adlern“, in Rudolstadt im letzten Jahr.
Der Prozeder ist ja immer das gleiche: (Meist) Freitag Anreise – abends essen, trinken, klönen. Sonnabends dann Ausfahrt, nachmittags lecker Kaffee und Kuchen, abends (wer hätte das gedacht) essen, trinken, klönen. Sonntag dann Abreise, je nach Entfernung des Heimatstandortes, früher oder später.
Hervorzuheben sind natürlich bei der Thüringen Tour
das hervorragende Essen (vor allem am Samstag mit gegrillter Thüringer Bratwurst)
die Ausfahrt, die nicht nur wunderschöne Strecken beinhaltet, sondern auch immer etwas für die Bildung beinhaltet und
die Herzlichkeit, mit der wir Guzzisti in Rudolstadt empfangen und umsorgt werden.
Super war, dass wir, Tom sei dank, die Staumauer des Pumpspeicherwerkes von innen besichtigen konnten. Da fragt man sich am Ende des Tages, was am Besten war: Der Bildungsausflug in die Staumauer, die Thüringer Knödel beim Mittag, der Kuchen am Nachmittag oder die Thüringer Bratwurst und gute Gespräche mit netten Menschen spätabends am Lagerfeuer.
Nachdem es mir im Oktober so gut gefallen hat und die Rostocker Guzzisti jetzt im Mai wieder eingeladen haben, mache ich mich natürlich auf den Weg gen Nordosten. Canta, dem ich im letzten Jahr so begeistert von dem Treffen erzählt habe, hatte schon angedroht, dass er mitkommen würde und so treffen wir uns am Donnerstag nach seinem Feierabend in Köln an einer Autobahnauffahrt.
Wir wollen ein bisschen Strecke machen und fahren deshalb über die A1 und A44, um Paderborn herum bis Bad Meinberg. Schade, dass es schon relativ spät ist, sonst hätten wir noch die Externsteine besuchen können. Die Unterkunft im sehr günstigen und familiär geführten Hotel Lammerts hat Canta online reserviert. Einfache Zimmer, sauber, gute Betten (für Cantas Geschmack zu weich), Dusche. Gleich um die Ecke ist das Griechische Restaurant Alexander der Große, wo wir gut und günstig essen.
Freitag der 13te Mai 2022
Der Tag beginnt mit einem anständigen Frühstück – was will man mehr. Die Inhaberin des Hotels ist so nett und macht vor der Abfahrt noch ein Erinnerungsfoto von uns und den Moppeds.
Nach einem extrem teuren Tankstopp im Ort (am Abend vorher war der Sprit noch viel günstiger) gibt die Calimoto-App den „kurvenreich“ Weg vor. Ich fahre vorweg, aber nach einger Zeit tauschen wir die Positionen – meine Jackal ist eben doch im Anzug ein bisschen lahmer als Cantas Stelvio und er soll ja auch ein bisschen Spaß auf der Tour haben … Naturgemäß nehmen die Kurven ab, je weiter wir uns unserem Ziel, dem Falkencamp in Pepelow, nähern. Macht nichts, statt Kurven gibt es viel schöne Landschaft.
Dieses Jahr mache ich mich alleine auf zum Pfälzer Guzzi-Treffen.
Der Treffpunkt ist wie immer der Sportplatz und das Vereinsheim des SV Vorderweidenthal wo es sich sehr komfortabel feiern lässt, der Service der Pfälzer Guzzifreunde ist wie immer perfekt, das Essen lecker und die sanitären Einrichtungen top.
Ich bin nach meinen Erfahrungen vom Vorjahr sehr vorsichtig und trinke statt „Schoppe“ (Weißweinschorle) lieber nur Bier, damit kann ich besser umgehen …
Zusammen mit Herbert und Oli von der „Neandertaler Kuhle Wampe“ habe ich einen Abstecher zum Braunkohle-Tagebau von RWE gemacht.
In der Garage noch ein gelbes Kreuz des Widerstands mit Isolierband auf die Seitendeckel geklebt und dann geht’s ab zum Treffpunkt an der Fähre in Zons am Rhein.
Erstes Ziel ist das Camp der „Ende Gelände“-Gleisblockierer, die Verhindern, dass Züge mit der Kohle zu den CO²-Schleudern der RWE gelangen. (Übrigens: Auch das giftige Quecksilber wird durch die Kohlekraftwerke schön in die Umwelt geblasen1))
Hut ab vor den jungen Menschen, die bei brütender Hitze auf den Gleisen ausharren, während wir (nachdem wir wenigstens beim Abspannen eines kleinen Schutzdaches helfen konnten) bei Kaffe und Kuchen im Rosengart-Automuseum das Kraftwerk aus der Ferne betrachten.
Schließlich fahren wir weiter zur „offiziellen“ Kundgebung nach Keyenberg. Herbert ist Weltmeister im Umfahren von Straßensperren und so landen wir direkt im Zentrum des Geschehens.
Wenn man die vielen engagierten Menschen sieht, die sich für Klimaschutz engagieren, schöpft man wieder etwas Hoffnung …