Thüringen-Tour 2012


Es ist morgens schon ein bisschen frisch, als Klaus, Michael und ich uns um 9 Uhr in Neubrück, im Südosten Kölns, treffen.
Wir wollen die ganze Strecke nach Rudolstadt ohne Autobahn schaffen.

Klaus macht den Führer und ich bin begeistert: Mann, was kennt dieser Typ für geile Strecken!
Als ich ihn in einer kleinen Pause im Grünen darauf anspreche, grinst er und sagt: „Tomtom – kurvenreiche Strecke eingegeben!“
🙂
Und die hat’s in sich:
Noch nie bin ich an einem Stück so geile Straßen in superschöner Landschaft gefahren.
Komplette Reizüberflutung.
Soll ich jetzt die tolle Kurve möglichst elegant nehmem oder doch lieber noch einen ausgiebigen Blick auf den wunderschönen Wiesengrund werfen?
(Schade, dass ich mich nicht traue, so wie Kumpel M., freihändig während der Fahrt zu fotografieren.)
In diesem Fall ist moderne Technik mal was ganz Tolles, das wäre mit Karte nur mühsam zu bewerkstelligen gewesen.
Ich wusste nicht, dass ein Navi überhaupt so kleine Straßen kennt, manchmal fahren wir lange Zeit, ohne ein anderes Fahrzeug zu sehen.

In Allendorf an der Eder machen wir um 1 Uhr Mittagspause. Wir wollen nicht so viel futtern (abends wird ja noch gegrillt), fragen beim Tanken nach einem Imbiss und essen im türkischen „Lezzet“-Grill regionale Küche: Döner mit Pommes (der übrigens sehr lecker ist).

Weil’s im Grill keinen Kaffee gab, hält Klaus nach 3 weiteren Stunden im kleinen Dorf Alheim an einem Eiscafé.
Es gibt selbstgebackenen Kuchen, und weil man der Wirtin ansieht, dass der wohl schmecken muss, essen wir, trotz guter Vorsätze, jeder ein Stück.

In Melborn, einem malerischen Örtchen, durch das der kleine Fluss Nesse fließt, gibt es um halb 6 einen letzten Halt.
Klaus hat schon ordenlich Sonne, Staub und Insekten abbekommen unter seiner Halbschale auf dem Kopf.
🙂

Die letzten zwei Stunden schaffen wir auch noch gutgelaunt und kommen nach fast 11 Stunden am Platz beim „Rudolstädter Kanuverein“ an.
Als erstes gibt’s ein Gastgeschenk von Antje überreicht: Einen Flachmann mit Guzzi-Adler und dem eigenen Namen drauf und Kräuterschnaps drin!
Großartig!
Ich bin echt ein bisschen gerührt.

Jetzt erst mal ein kühles Bier, dann Zelt aufbauen und dann kann die Party losgehen: Andy und Barbarossa haben lecker Thüringer Würstchen und Fleisch auf dem Grill, Steini hat fette Boxen aufgebaut und sorgt für den richtigen Classic Rock und Lutz steht ermüdungsfrei an der Getränkeausgabe.
Was soll da noch schief gehen …



Mannomann – die unermüdlichen Mädels und Jungs von den „Saaleadlern“ sind schon wieder früh auf den Beinen, um die hungrige Meute mit Frühstück zu versorgen und den Restmüll zu beseitigen, den der ein oder andere letzte Nacht nicht mehr geschafft hat selbst wegzuräumen.
🙂
Ihr seid die Besten!

Um 10 Uhr soll die geführte Tour durch’s schöne Thüringen losgehen. Also schnell noch vorher zur Tanke und dann ist auch schon Aufbruchstimmung.

Ab geht die wilde Fahrt in südliche Richtung. Und es klappt trotz der vielen Motorräder, die im Pulk unterwegs sind, erstaunlich gut. Ok – es geht mal eine Gruppe verloren, aber die Saaleadler sind ja da und bringen alle wieder zusammen.
Erste Rast zum Mittagessen gibt es im restaurierten Rittergut Positz – eine großartige Kulisse.

Weiter geht’s durch das schöne Thüringen bis zur Leuchtenburg. Aber nachdem niemand wirklich Lust hat, eine Wanderung bei dem warmen Wetter in Motorradklamotten zu unternehmen, geht es dann bald weiter Richtung Rudolstadt.
Dort ist ein Besuch der Heidecksburg natürlich ein Muss und nachdem alle die Aussicht auf Rudolstadt genossen und gefühlte 5000 Fotos geschossen haben, gibt’s im Innenhof der Burg noch ein spontanes Gruppenfoto.

Nun ist es auch nicht mehr weit zum Platz auf dem Gelände des Rudolstädter Kanuvereins.

Die Tour:

TT Ausfahrt auf einer größeren Karte anzeigen

Ich muss noch mal los, weil ich meiner Vermieterin, die gleichzeitig auch Nachbarin ist, versprochen habe, „Rolschter“-Bier mitzubringen. Ihre Mutter war nämlich eine Rudolstädterin.
Jetzt weiß ich auch, wieso sie ein so gutes Sozialverhalten hat.
🙂
Gottseidank nimmt Klaus Frau Ulli (ob das jetzt wirklich jeder verstanden hat?) den Kasten im Auto mit nach Köln…
(Danke!)

So langsam geht die Sonne unter.

Ich habe tatsächlich (war ja ganz schön warm heute) geduscht! Was für eine Luxus auf einem Treffen.
Die Kölner (schönen Gruß von Biene) haben, wie könnte es anders sein, ein Fässchen Kölsch mitgebracht.
Das Abendmenü heute: Gulasch oder Erbsensuppe Linsensuppe aus der Gulaschkanone, die noch aus NVA-beständen stammt, mit Holz befeuert wird und ihren Dienst zuverlässig verrichtet.
Seeehr lecker!

Steini wird von Ulli mit Brandbeschleuniger beim Lagerfeueranzünden unterstützt.
(Steini: Probier-probier mit Lötlampe. Ulli: Kipp ‚rein und ZAWOOSCH!!!)

Als es dunkel ist – plötzlich Feuerwerk. Alle sind begeistert von Steinis Aktion. Der allerdings auch unter den Zuschauern steht und nichts von dem Feuerwerk am anderen Saale-Ufer wusste.
🙂

Zu Guitarrenklängen vom Fernfahrer (Mist, ich habe seinen Namen vergessen) von André, der sich das selbst beigebracht hat und u.a. meinen Lieblingshit „Der letzte Cowboy“ spielt und Carlo, der noch aus seiner Pizzeria herüberkommt und uns mit etlichen italienischen Hits glücklich macht, geht ein wunderschöner Tag zuende.


Wie schön:
Endlich mal ein Treffen, bei dem niemand morgens um 7 Uhr seinem Kumpel ein donnerndes „Guten Morgen!“ über den ganzen Platz zubrüllt.
Die fleißigen Saaleadler/-innen sind schon wieder dabei, klar Schiff und/oder Frühstück zu machen.
Man merkt, dass das Team super aufeinander eingespielt ist.

Die ersten Treffenteilnehmer packen schon zusammen.

Das Abschiednehmen nimmt natürlich seine Zeit in Anspruch. Bei so einem tollen Treffen fällt der Abschied schwer.
Aber gegen 11 Uhr sind Klaus, Michael und ich auch startklar. Norbert schließt sich uns an.
Auch die Rückfahrt nach Köln wird eine Route ohne Autobahn, aber die ganz kleinen Straßen lassen Klaus und TomTom dieses Mal aus.
Kurz vor Köln trennen sich unsere Wege – das war’s, die Thüringen Tour 2012.

Einen ganz herzlichen Dank an die Mädels und Jungs von den „Saaleadlern“!
Euer Treffen war herrlich entspannend, lustig, lecker, schön, auf- und anregend – eben perfekt!

Dank auch an Klaus mit TomTom und Michael (wir waren echt ein super Team) und an caveman, myhope und Helmut für die Fotos, die ich nutzen durfte.

Kategorien: Touren, Treffen, V7

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18 Antworten zu “Thüringen-Tour 2012”

  1. Chris sagt:

    Hallo,

    bin durch Steini zu dieser tollen Tour-Beschreibung gekommen. Absolut Spitze! Richtig schöne Fotos und klasse geschrieben.

    Viele Grüße aus Rudolstadt

    Chris

  2. steini sagt:

    Ach Frank,

    Wehmut kommt auf.

    Aber auch Vorfreude 😉

    Liebe Grüße

    Steini

  3. Dieter Gläss sagt:

    Lieber Frank, ein schöner und eindrucksvoller Bericht sowie aussagekräftige Bilder. Ich kann mir Euren Pulk so richtig gut vorstellen: „Die schwarzen Rosse, sie traben …“. Deine Maschine bräuchte einen Skype, verbunden mit Kontrollbildschirm. Bildauslöser natürlich mit Zunge über einen Endschalter im Mundwinkel. Auf den Weg zum fliegenden Reporter.
    Vielen Dank, dass Du uns über diesen Weg an Deinen Abenteuern teilhaben lässt.
    Ganz liebe Grüsse von
    D. + M.

  4. Ralf Erber sagt:

    Respekt !!!
    Da hast Du Deine Eindrücke wie im Reiseprospekt wunderbar wiedergegeben und uns bleibende Eindrücke hinterlassen.Frankilein,dafür lieben wir Dich.Echt Spitze,ich wüßte gar nicht,wie man so was hinkriegt.Es reicht aber,wenn man so einen wie Dich kennt.Weitermachen und Guzzigrinsen aufsetzen.Gruß,der TännerRalf

  5. DON Vito sagt:

    Hi Frank,

    wieder X Klasse Fotos und ein schöner Bericht …
    DU bist echt eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft !
    Schön Dich in der Truppe zu haben …
    Das gilt auch für Klaus, mit dem ich nun erfreulicherweise am WE beim Schurli in -A- auf dem Treffen war …

    Klasse !

    Liebe Grüssis aus MUC

    DONnie

  6. Consozia sagt:

    Danke Frank,

    da merkt man gleich, es war ein Profi am Werk. Als Du das Bild vom „Saaleadler-Emblem“ auf Ralfs Kutte geknipst hast-hätte ich mir gleich denken können das Du was besonderes vor hast.

    DANKE – gut gelungen, klasse Fotos und toller Bericht – dem ist nichts hinzuzufügen – es war wunderschön.

    Davon zehren wir bis nächstes Jahr, mal schauen ob es noch zu toppen ist

  7. Consozia sagt:

    Klasse Frank,

    da merkt man Du bist echt ein Profi

    – so wie die Rolschter mit ihrem eingespielten Team ;-))

    Danke für die tollen Bilder und den autentischen, liebevollen Bericht.

    deine Anne

  8. Holzmichel sagt:

    Toll gemacht Frank,echt Klasse!!

  9. Holzmichel sagt:

    Hey Frank
    Schöner Bericht.Hoffe wir schaffen es im nächsten Jahr wieder,gemeinsam loszubollern.

  10. Armin sagt:

    Jung dat hässte joot jemaat dafür das du ja ein bisschen tüddelig bist sogar perfekt.
    P.S. Es war Linsensuppe keine Erbsensuppe

    Gruss Armin

  11. Barbarossa sagt:

    Servus Frank,
    vielen Dank für deinen Bericht.
    Mensch darauf können wir aufbauen.
    Guzziblubbergrüße
    Barbarossa

  12. DINO C-B sagt:

    Was soll man dazu noch sagen??? TIP-TOP!

  13. Ansgar sagt:

    Super Frank ! Tolle Fotos…toller Bericht.
    Gruß
    Ansgar 🙂

  14. Beate sagt:

    Frank, danke für den tollen Bericht und die schönen Fotos, die die Stimmung auf dem Treffen so richtig wiedergeben. Schöne Erinnerungen!

  15. Super genialer Bericht in einer wunderbaren Sprache.

    War echt nen geiles Wochenende!

    Helmut

  16. Norbert Weber (alias: nobbi_w) sagt:

    Hallo Frank,

    schön (ge) oder (be) schrieben und tolle Fotos!
    Freu mich schon auf´s nächste Treffen!
    Bis dahin ist es aber noch ein Weilchen, deshalb habe ich mir fest vorgenommen, mich mal auf´m Stammtisch sehen zu lassen

    Gruß

    Norbert

  17. caveman sagt:

    Sehr schön geschrieben.

    Und der Fernfahrer mit der Gitarre ist Andrè gewesen.

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